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Ortswanderweg 2 (Zum Grunewald)

Blick von Süden auf die Regattabahn

Steckbrief

TypStreckenwanderung
StartpunktStraßenbahnhaltestelle Zoo/Uni
EndpunktStraßenbahnhaltestelle Grunewald
Weglänge9,4 km
Höhenmeter330 m
Vorwiegende Wegbeschaffenheitmit Schotter verdichtete Waldwege (50%), asphaltierte Waldwege (25%), Gehwege entlang von Hauptstraßen (20%), Fußwege entlang von Nebenstraßen (5%)
GPS-Trackortswanderweg-2-zum-grunewald.gpx
Meine Bewertung
Die Wanderstrecke hat die glanzvollen Zeiten hinter sich. Nicht wenige Wege sind asphaltiert oder verlaufen an Hauptverkehrsstraßen. Die Abschnitte im Wald sind aber relativ ruhig und gut zu wandern. Monotone Wegeführung, landschaftlich mäßig abwechselungsreich.

Wegmarkierung

Der Ortswanderweg wurde durch den Sauerländischen Gebirgsverein (Abteilung Duisburg) mit dem einfachen Balken markiert. Obwohl der Wanderweg in der offiziellen Liste des Vereins enthalten ist, ist die Markierung nach Erreichen der Regattabahn nur noch lückenhaft vorhanden. Der Zustand der Markierungszeichen schwankt zwischen gut und deutlich verwittert (Stand: Juli 2023). Dort, wo die Markierungszeichen stark verwittert sind, wurden geklebte Zeichen an Pfosten in der Nähe ergänzt, die aber nicht immer einfach zu finden sind. Markierungszeichen sind häufig seitlich zum Weg angebracht, sodass sie nicht gut zu sehen sind, und der schmale Balken geht im Gewusel von anderen Markierungszeichzen und Pfeilen schnell unter.

Anreise mit dem ÖPNV

Unmittelbar am Startpunkt der Wanderstrecke befindet sich die Straßenbahnhaltestelle Zoo/Uni, die von der Straßenbahnlinie 901 angefahren wird.

Am Endpunkt der Wanderstrecke befindet sich die Haltestelle Grunewald, die sowohl von der Stadtbahnlinie U79, als auch von den Buslinien 930 und 931 angefahren wird.

Anreise mit dem PKW

Bei einer Streckenwanderung empfiehlt sich natürlich die Anreise mit dem ÖPNV, aber man kann vom Endpunkt der Wanderung mit Stadtbahn, Straßenbahn oder Bus in etwa einer halben Stunde wieder zum Startpunkt zurückgelangen, sodass die Strecke einen geschlossenen Kreis bildet.

Direkt am Startpunkt der Strecke befindet sich ein paar Meter weiter südlich ein kleiner Parkplatz in einem Wohngebiet. Dieser ist allerdings auch bei Zoobesuchern sehr beliebt, sodass man hier allenfalls unter der Woche in der dunklen Jahreszeit einen Parkplatz findet. Noch weiter südlich (etwa 5 Minuten Fußweg) befindet sich der Parkplatz der Universität, auf dem man außerhalb der Vorlesungszeit oder am Wochenende durchaus freie Stellplätze vorfindet. Kurz nach Beginn der Wanderstrecke verläuft diese über den Zooparkplatz. Eigentlich ein kostenfreier Parkplatz, aber sobald nennenswerte Besucherzahlen im Zoo erwartet werden, steht hier jemand und kassiert pauschal 5 € ab.

Nach gut einem Drittel der Wanderstrecke führt diese zudem über den Wanderparkplatz an der Uhlenhorststraße. Hier kann man kostenlos parken, aber bei gutem Wetter am Wochenende sind die ansonsten ausreichend vorhandenen Stellplätze schnell belegt. Die letzten Möglichkeiten zum Parken ergeben sich dann erst wieder kurz vor Ende der Wanderstrecke. Zum einen gibt es zahlreiche Stellplätze entlang der Bertaallee, die aber ebenfalls bei gutem Wetter schnell rar werden, zum anderen gibt es vor dem Stadion zahlreiche Parkplätze, wo man eigentlich immer etwas finden sollte, wenn nicht gerade ein Spiel ausgetragen wird.

Streckenbeschreibung

Die Wanderung beginnt auf der südlichen Seite der Mülheimer Straße unmittelbar an der Straßenbahn-Haltestelle Zoo/Uni. Gerade im ersten Abschnitt ist es schwer, sich anhand der Wegmarkierungen zu orientieren, da hier eine Vielzahl von Wanderwegen entlangführt und der kleine, weiße Balken im Gewusel aus Wegzeichen und Pfeilen nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist. Wir folgen zunächst der Mülheimer Straße weiter nach Osten in Richtung Mülheim. Nachdem wir in kurzen Abständen eine Eisenbahnstrecke, eine Autobahn und eine Hauptstraße überquert haben, kommt von rechts eine Straße hinauf, die in die Mülheimer Straße einmündet. Wir überqueren die Einmündung und verschwenken unmittelbar dahinter halb rechts auf einen kleinen Waldweg, der kurze Zeit später auf dem Zooparkplatz endet. Wir folgen für einige Schritte dem asphaltierten Zufahrtsweg nach rechts, um dann sofort wieder rechts auf den nächsten Waldweg abzubiegen. Wir erreichen nach gut zehn Metern den Fuß einer Brücke und biegen hier nach links auf den Eselsbruchweg ab.

Wir folgen dem Eselsbruchweg für etwa 150 Meter. An einer Gabelung biegt der Eselsbruchweg halb rechts ab, wir halten uns dagegen halb links. Hier ist die Wegmarkierung extrem unglücklich angebracht, da es auf den ersten Blick so wirkt, als würde der Pfeil nach rechts zeigen. Geht man um den Pfosten herum, sieht man aber, dass es sich um einen beidseitigen Pfeil handelt, den man seitlich lesen muss. Nach wenigen Metern biegen wir dann schließlich noch einmal links ab, um auf den Rundweg zu gelangen (so heißt der Weg wirklich). Direkt an der nächsten Kreuzung biegt der Rundweg rechts ab, wir gehen aber weiter geradeaus auf den asphaltierten Klöcknerweg. Der Weg endet 300 Meter später bei leichtem Anstieg am Grenzweg, einem asphaltiertem Zufahrtsweg. Hier gehen wir rechts.

Ab jetzt geht es viele Kilometer stur geradeaus. Als erstes begegnet uns linker Hand die Katholische Akademie Wolfsburg und kurz danach rechts die Einfahrt zum Haus Hartenfels: ein schlossartiger Landsitz, der von dem Industriellen Peter Klöckner für sich und seine Familie errichtet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente es für einige Jahre als Unterkunft für Flüchtlinge, bevor es dann langsam verfiel. Nun wird es zu exklusiven Wohneinheiten umgewandelt, weshalb es auch äußerlich wieder recht ansprechend aussieht.

Hinter der Einfahrt wird der Grenzweg wieder zu einem verdichteten Waldweg, bevor er an der Einmündung des Weges Berg und Tal erneut zu einem asphaltierten Weg wird. Während es leicht bergab hinunter zu einem kleinen Bahnübergang geht, schleicht sich von rechts der Rundweg an, den wir schon vom Anfang kennen, und übernimmt ab hier den Straßennamen. Nach der Überquerung des Bahnübergangs geht es nun also auf dem Rundweg wieder leicht bergauf, bis wir die Uhlenhorststraße erreichen. Diese überqueren wir sehr vorsichtig (schlecht einsehbare Kurve in beide Richtungen und erlaubte 70 km/h für den Autoverkehr) und landen sodann auf einem Wanderparkplatz.

Wir gehen einfach geradeaus durch die linke Parkreihe weiter und tauchen am Ende des Weges wieder in den Wald hinab. Der Weg verläuft ab jetzt nicht mehr ganz so geradlinig. Wir halten uns an der ersten Gabelung leicht rechts, um dem Rundweg weiter zu folgen, die nächsten Kreuzungen durchwandern wir allesamt wieder geradeaus. Unterwegs überqueren wir dabei auf einer Brücke die Autobahn A3. Nach einem letzten kleinen Anstieg erreichen wir schließlich die Bissingheimer Straße. Wir überqueren die Straße und folgen dann dem Gehweg entlang der Straße nach links. Kurz darauf knickt die Vorfahrtstraße nach rechts ab und wir ebenso. Nun geht es über die Wedauer Brücke, die einige Eisenbahngleise überquert. Den folgenden Kreisverkehr verlassen wir an der zweiten Ausfahrt. Es geht wieder leicht abwärts, bevor die Vorfahrtstraße nach links abknickt. Diesmal folgen wir ihr nicht, sondern überqueren die Masurenallee, um direkt vor Kopf den kleinen Weg hinab zur Regattabahn zu nehmen.

Dort angekommen gehen wir nach links, um parallel zur Regattabahn rechter Hand zu laufen. Nach etwa 400 Metern endet die Regattabahn und wir biegen an der nächsten Möglichkeit rechts ab, um das Gewässer am südlichen Rand zu umrunden. Ab hier wird die weitere Strecke ein wenig nebulös, denn auf vielen Wanderkarten endet der Wanderweg hier oder ein paar Meter weiter einfach im Nirgendwo. Doch weder ist das eine sinnvolle Stelle einen Wanderweg zu beenden, noch sind wir hier in der Nähe des Grunewalds. Und der Wanderweg trägt schließlich den Namen „Zum Grunewald“. Auf einer alten Wanderkarte konnte ich den weiteren Verlauf jedoch noch relativ gut ausmachen, wenn wir im Folgenden auch an zwei Stellen ein klein wenig improvisieren müssen. Dass der weitere Weg passt, konnte ich an einigen durchaus noch vorhanden Wegmarkierungen erkennen, wenngleich sie auch relativ rar und meist gut versteckt sind.

Haben wir die südliche Spitze der Regattabahn umrundet, biegen wir erneut rechts auf den asphaltierten Weg ab, der uns weiterhin entlang der Regattabahn wieder Richtung Norden führt. Nach gut 200 Metern überqueren wir eine Brücke und laufen ab dann zwischen Regattabahn rechter Hand und dem vor ca. 15 Jahren erbauten Parallelkanal linker Hand. Und genau dieser Parallelkanal ist unser erstes Problem. Eigentlich müssten wir kurz vor Erreichen des Bertasees halb links abbiegen, aber der Weg existiert nicht mehr. Wenn Sie nicht zufällig über Wasser laufen können, biegen Sie nach der nächsten Brücke links ab, um auf einer weiteren Brücke den Parallelkanal zu überqueren. Hinter der Brücke biegen wir sofort wieder rechts ab, um weiter entlang des Parallelkanals nach Norden zu wandern.

Wir erreichen nach kurzer Zeit einen Wasserspielplatz und laufen hier geradewegs weiter auf einen Fußweg rechts parallel zur Bertaallee, womit wir wieder auf dem Originalweg sind. Entlang dieser Straße gibt es diverse Möglichkeiten zur Einkehr, falls Sie sich noch stärken wollen. Wenn wir das Stadion linker Hand erreichen, endet der Fußweg und wir müssen einmal die Bertaallee überqueren, um auf dem Fußweg auf der anderen Seite weiterlaufen zu können. Wir erreichen wenig später die Kruppstraße und gehen wir ein paar Schritte nach links, bevor uns eine Wegmarkierung nach rechts verweist. Wir überqueren hier also die Kruppstraße, aber stehen auf der anderen Seite sogleich vor einer Jugenherberge. Das ist unser zweites Problem, denn der Weg fiel vor ein paar Jahren dem Bau der neuen Jugendherberge zum Opfer. Wir gehen nun stattdessen an der Front der Jugendherberge nach links. Kurz hinter dem Gebäude und einem kleinen Mitarbeiterparkplatz, verläuft rechts ein von Bäumen gesäumter Weg entlang eines geschotterten Parkplatzes. An dessen Ende erreichen wir den Kalkweg und sind bereits wieder zurück auf dem Originalweg.

Wir folgen dem Kalkweg nach rechts unter einer Eisenbahnunterführung hindurch. Die Straße weitet sich und wir folgen dem Gehweg bis zum Ende. An der Einmündung mit dem Sternbuschweg überqueren wir den Kalkweg an einer Ampel und folgen danach dem Sternbuschweg auf dem linken Gehweg nach Westen. Es geht noch einmal durch eine Eisenbahnunterführung und unter der A59 hindurch. Hier darf man etwas über die Verkehrspriorisierung lernen, denn während der Autoverkehr großzügige 4 Fahrspuren in der Unterführung beansprucht, ist der Fußweg so schmal, dass man fast die Luft anhalten muss – und dann kam mir noch ein Radfahrer entgegen.

Wir treffen schließlich auf eine große Kreuzung mit der Düsseldorfer Straße und haben damit den Grunewald erreicht. Soweit mir bekannt, war der Grunewald einst ein parkähnliches Wäldchen am Duisburger Stadtrand. Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete man hier Springbrunnen, ein Hotel, diverse Ausflugslokale, ein Gebäude mit einem großen Veranstaltungssaal namens „Parkhaus“ und auch eine Gartenbauausstellung war kurzzeitig vor Ort. Im zweiten Weltkrieg wurden bereits einige Gebäude zerstört und nicht wieder aufgebaut. Trotzdem blieb der Grunewald noch bis in die 1960er ein beliebtes Ausflugsziel. Dann schlossen auch die letzten Lokalitäten und der Grunwald wandelte sich zu einem großen Verkehrsknotenpunkt. Insofern ist das Ziel der Wanderung heute eher uninteressant.

Das einzige, erhaltene Gebäude aus der Blütezeit des Grunewalds ist das gleichnamige Hotel, welches man direkt hinter der modernen Straßenbahnhaltestelle erblicken kann. Der Hotelbetrieb wurde schon vor mehreren Jahrzehnten aufgegeben. Nach dem Tod ihres Mannes lebte die Besitzerin zuletzt noch äußerst zurückgezogen in dem Hotel. Als sie vor einigen Jahren starb, gab es große Renovierungspläne für das Gebäude, aber in letzter Zeit habe ich davon nichts mehr gehört.